Letzten Samstag stellte die Süddeutsche Zeitung eine interessante Behauptung auf: der „Hänfling in Skinny Jeans“ sei verschwunden, der neue Trend, nicht nur auf den Laufstegen und auf Werbeplakaten, geht hin zu „männlicheren“ Männern, mit einer imposanteren Erscheinung, einem sicheren Auftreten und was auch immer echte Männer so für Eigenschaften besitzen sollen. Behauptet wird, dass Frauen (im Artikel wird Chloë Sevigny zitiert) sich Männer wünschen, die Sachen bauen können, Holzfäller Typen mit Bart, welche Survival Techniken beherrschen. Wünscht sich Chloë Sevigny wirklich eine Mischung aus Chuck Norris und McGyver als Mann?
Natürlich wird auch Don Draper, die Hauptfigur der Serie Mad Men erwähnt. Der Posterboy-man, im gut sitzenden Anzug muss in letzter Zeit oft als Vorbild herhalten, welcher aber, was in dem Artikel verschwiegen wird, leider auch seine Schattenseiten und Geheimnisse hat. Don Draper umgibt etwas mysteriöses, im Laufe der Serie stellt sich heraus, dass der Mann mit dem aufrechten Gang eine Vergangenheit hat, welche aus ihm einem tiefgründigen, unruhigen und schwachen Menschen hat werden lassen, der die meiste Zeit damit verbringt, die äußerliche Fassade aufrecht und Nebenbuhler unter sich zu halten. Wenn ich also einen echten Mann will, was soll er mitbringen? Verantwortungsbewusstsein, physische & emotionale Stärke, gutes Aussehen… Ein „echter“ Mann – auch Abseits der Klischees, lässt sich einfach nicht definieren, ohne viele, viele andere Männer zu diffarmieren. Also lassen wir das am Besten doch gleich.